Reinraumtechnik – unverzichtbarer Bestandteil der Life Sciences

Reinraumtechnik ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Industrien und bildet die Grundlage für sichere und kontrollierte Arbeitsprozesse. Die Technik beinhaltet nicht nur den Reinraum selbst, sondern alles, was damit zusammenhängt, wie Herstellung, Transport, Lagerung und Verpackung.

Was ist ein Reinraum?

In einem Reinraum hält man die Partikel-Kontamination unter bestimmten Werten. Reinräume werden für spezielle Fertigungsverfahren in der Halbleiterindustrie, der Pharma- und Biotechnologie sowie in der Medizintechnik und Lebensmittelherstellung benötigt.

Doch wie kann man sich einen Reinraum vorstellen? Ein Reinraum ist ein geschlossener Raum, in dem über ein Hochleistungsfiltersystem (HEPA oder ULPA) nahezu staub- und keimfreie Luft kontinuierlich zugeführt wird und zirkuliert. Die Reinraumklassifikation basiert auf der Anzahl der Partikel pro Kubikmeter Luft sowie auf weiteren Faktoren wie mikrobieller Kontamination, Temperatur, Feuchtigkeit und Luftströmungskontrolle.

Die Reinraumklassifikation erfolgt nach zwei internationalen Standards:

  • ISO 14644-1: Definiert Reinraumklassen von ISO 1 (höchste Reinheit) bis ISO 9 (niedrigste Reinheit), basierend auf der maximal zulässigen Partikelanzahl pro Kubikmeter Luft.
  • GMP-Klassen (Good Manufacturing Practice): In der pharmazeutischen Industrie werden Reinräume nach GMP A (höchste Reinheit) bis GMP D (niedrigste Reinheit) eingeteilt. Diese Vorgaben beinhalten nicht nur Partikelzahlen, sondern auch mikrobiologische Grenzwerte.

Reinraumtechnik in den Life Sciences

In den Life Sciences ist es besonders wichtig, hohe Reinheitsanforderungen einzuhalten. Im besonders sensiblen Bereich der Medizintechnik werden Reinräume mit speziellen Dichtungen, erhöhten Filterleistungen und strengen GMP-Anforderungen (Good Manufacturing Practice) eingesetzt. Aber auch Kunststoffe und medizinische Geräte müssen kontaminationsfrei hergestellt, gelagert und transportiert werden, was durch spezielle Herstellungsverfahren und Beschichtungen ermöglicht wird.

Ilmac und SwissCCS gehen strategische Partnerschaft ein

Die Anforderungen der Reinraumtechnik ändern sich ständig. Durch den technologischen Fortschritt werden immer häufiger spezifische Reinraumlösungen notwendig, welche in die Prozesse der Unternehmen eingebunden werden müssen. Richtlinien müssen jederzeit genau eingehalten werden und alle Informationen verfügbar sein.

Die Schweizerische Gesellschaft für Reinraumtechnik (SwissCCS) vertritt die Schweiz in der internationalen Dachorganisation der reinraumtechnischen Fachgesellschaften, der International Confederation of Contamination Control Societies ICCCS.

Im Jahr 2025 ist die Ilmac mit dem SwissCCS eine strategische Partnerschaft eingegangen. Die SwissCCS integriert ihre Fachtagung in die Ilmac und schafft damit Synergien, die sowohl den Mitgliedern als auch der gesamten Chemie und Lifesciences-Branche zugutekommen. Durch die neue Partnerschaft wird das Thema Reinraumtechnik innerhalb der Chemie-, Pharma- und Biotechnologiebranche einem breiteren Fachpublikum zugänglich gemacht. Ziel der Kooperation ist es, die Reinraumtechnik in der Schweiz weiter zu stärken und ihre Bedeutung in der Life Sciences-Branche zu unterstreichen.

Weitere Informationen zur SwissCCS finden Sie hier: https://www.swissccs.org/home

Die SwissCCS auf der Ilmac 2025

Am Nachmittag des 17. September wird die SwissCCS auf dem Speakers Corner der Ilmac ihre jährliche Fachtagung abhalten: «Wir werden auf unserer Bühne am Mittwochnachmittag Themen rund um die Future Trends in der Reinraumtechnik präsentieren. Dabei geht es um IOT, Energieoptimierung, neues aus den Normen und neue Themenfelder wie Batterieproduktionen», sagt Roman Schläpfer, Präsident SwissCCS, zu den Inhalten der Tagung.